Es ist schon wieder viel zu viel Zeit seit dem letzten Blogeintrag vergangen. Ich habe so viel unterschiedliches Zeug erlebt, dass es glaube ich schwer wird, es nun in ein kurzes Statement zu formulieren.
Angefangen hat alles mit der Farm in der wilden unberührten Wildnis des Kluane-Nationalpark im Yukon vor knappen zwei Wochen. Mitten auf dem Feld am südlichen Ende des Dezadeash Lake war das Farmhaus von Darren Moe aufgebaut, umringt von Bergen und Wald. Neben dem ehemaligen Guide in Jasper Darren leben noch vier Hunde, zwei nervige Katzen, drei freilaufende Pferde und ein Dutzend dummer Hühner auf dem „Hof“ rum. Das Innere der Hütte erinnerte sehr stark an einen Western der alten Tage: Holz, modrig und brüchig, Gewähre mit passender Munition an der Wand, …
Weil es ein bisschen langweilig geworden wäre, wenn wir nur auf der Farm geblieben wären, haben wir uns an zwei Tagen das Auto vom Darren geliehen und sind einfach ein bisschen rumgefahren. Dafür mussten wir nur den Sprit zahlen. Einmal haben wir einen Tag mit Dauerregen erwischt, dafür war der nächste Tag in Ordnung.
Aber das Highlight der Woche war mit Sicherheit der Flug über den Nationalpark. Unglaublich schön zu sehen, dass es in einer so dicht bevölkerten Welt noch Landschaften gibt, die einfach unberührt sind. Der ganze Flug, der ungefähr 1,5 Stunden dauerte hat mich schlicht weg umgehauen. Nicht nur von der Aussicht her, sondern auch das Gefühl in einem Gerät zu sitzen, was nicht zur Startbahn gefahren ist, sondern vom Piloten alleine geschoben wurde. Der Start war zugegeben am Anfang bisschen Angst einflößend, da man echt das denkt, dass es nicht mehr lange dauert, bis es einfach auseinander fällt, die Blechkiste. Witzig war auch zu merken, wie das Flugzeug auf Wind reagiert, es wird einfach weggedrückt. Im Allgemeinen und mit der Sicherheit, die Kotztüte direkt vor einem zu haben aber nach den ersten Angstschweißperlen auf der Stirn nach 5 Minuten nur noch unglaublich cool und erlebenswert.
Um den ganzen Bums hier abzukürzen kann man sagen, dass der Yukon auf jeden Fall eine tolle Erfahrung war, positiv und negativ. Das auf der Farm nicht durchgängig geheizt wurde und es natürlich mitten in der Pampa auch nicht unbegrenzt Wasser gibt, war es spannend mal zu erleben, aber anstrengend. Gefallen hat es uns trotzdem.
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Nach einer Woche ‚2-Mal-Überlegen-Ob-Duschen-Wirklich-Sein-Muss-Weil-Man-Ja-Auch-Noch-Kochen-Muss‘ standen für mich fünf wilde Musiktage in Vancouver an, die aber nicht minder anstrengend waren. Mit Jiffy und Jess wurde eine Open Mic nach der nächsten durchgejagt. Jede Nacht wurde zum Tag, gespielt wurde bis in die früh, anschließend noch eine Jamsession in Jiffys Keller, dann bisschen schlafen, am Nachmittag wieder aufstehen, kurz waschen und gegen sechs zum nächsten Gig. War eine gute Zeit.
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Und jetzt bin ich hier, in der schönsten Stadt die ich bis jetzt in Kanada gesehen habe: Victoria. Mir gefällt es hier super gut und ich bin gespannt, was ich die nächsten Tage hier erleben werde. Darüber wird dann auch bei Gelegenheit der nächste Blogeintrag kommen, ich bin zur Zeit nur wirklich sehr schreibfaul. Aber es kommt was, versprochen.
Gestern war ich auch schon mal wieder schön beim Frisör. Muss auch manchmal mal sein.
(Der Daumen machts aus, wie man deutlich erkennen kann, ist es aber mit ziemlicher Sicherheit nicht meiner und ich bin zu faul, ihn rauszuschneiden – aus dem Bild)
Bis die Tage,
Leon