Das Leben in Sun Peaks – und danach …

Also langsam bin ich echt genervt: Ich finde hier einfach keine Auftrittsmöglichkeit in Sun Peaks. Es ist echt schön hier, wie man auch auf dem Beitragsbild glaube ich gut sehen kann, aber musikalisch haben die Kneipen hier alle einen an der Klatsche … Entweder wollen sie garkeine Livemusik, weil es ihnen zu laut ist und die Gäste verscheucht (?!?!), andere wollen keinen Blues hören, weil das die Gäste langweilt und sie ebenfalls verscheucht. Ok, dann eben nicht Solo habe ich mir gedacht, dann versuche ich eben eine OpenMic zu starten, in der die Gäste ebenfalls auf die Bühne kommen dürfen und Musik machen – leider auch nicht erwünscht.

Liebe Leute, wenn ich euch eins sagen darf: Livemusik, egal ob Blues, Jazz, Rock oder DJ ist immer besser als keine Musik. Und wenn jemand behauptet Musik von Clapton, Cash oder anderen Gitarrengrößen sei für Livemusik ungeeignet, kennt er sich entweder nicht aus oder ist einfach vollständig verkalkt.

Ich habe jetzt die Kontakte von einer Band die Tanzmusik spielt, in der ich ein Set mitspielen darf – das werde ich auch machen, wird sicher auch lustig werden. Hauptsache Musik und Applaus.

Ich frage weiter nach …

Aber hey, was soll ich mich aufregen: Ich bin hier an dem schönsten Orten, an dem man über den Winter sein kann. Hier ein paar Fotos von einem super Skitag von letzter Woche :)

Auf dem Berg:imageimageimage

Im Tal:image

Am Abend:

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Außerdem darf ich mich garnicht aufregen. Ich habe nämlich in einer vertrauenswürdigen Studie gelesen, dass Stress den Bartwuchs verlangsamt… Also schnell entspannen 😉image

Ansonsten bin ich viel am arbeiten, halte mich zur Zeit ausschließlich mit Trinkgeld des Kellnerjobs über Wasser, der Rest wird gespart für meine Reise nach dem Winter. Kellner ist zwar nicht wirklich mein Lieblingsjob, aber für einen Work and Traveler glaube ich der beste Job den man haben kann. Dadurch, dass ich das „Serving it Right“-Examen erhalten habe und nun Alkohol servieren darf kommt man ganz automatisch mit so vielen Leuten in Kontakt, was letztendlich alles ist, was ein Travler will. Und Geld eben, was durch das Trinkgeld nicht zu wenig ist. image

Aber es ist auch meine erste wirkliche „Arbeit“ hier in Kanada: Das erste Mal, dass ich wirklich 4 Stunden renne, schwitze und aufpasse und anschließend K.O. ins Bett falle.

Die Reise mit Fritz für nach der Wintersaison ist gebucht:

Am 17. März geht es erstmal los für vier Tage nach Banff, wo neben Touristen auch Elche durch die Stadt laufen 😉 haha – Anschließend geht es für weitere 4 Nächte nach Jasper, ein Kanada, so wie man sich Kanada vorstellt. Bis unser Flug am 28.03 nach Whitehorse, Yukon abfliegt haben wir einen Stopover fürs Wochenende in Vancouver eingeplant, wo ich meine Freunde nochmal besuchen will.

Anschließend geht’s auf nach Yukon… Zuerst eine Woche nach Whitehorse, anschließend mitten in die Wildnis für sechs Tage… Ich freue mich schon sehr: In Yukon sind Nordlichter anscheinend keine Seltenheit. image image

Am 11. April geht es dann zurück nach Vancouver und dann mal sehen wo mich meine Lust und mein Geldbeuten hintreibt. Eventuell Vancouver Island.

Ansonsten genieße ich meine Zeit hier im Winterparadies weiter bis zum Ende und fahre noch ein paar Powderturns für euch mit. Ich freue mich auch auf meine Schwester, die in ein paar Wochen zu Besuch kommt.

Greetings,

Leonimage

 

 

Halbzeitbilanz – Nach 5 Monaten Kanada

Liebe Leute,

ja, ganze fünf Monate bin ich jetzt schon im fernen Kanada unterwegs. Am 20. August bin ich aus dem Heimatland entflogen und bis heute überlebt. Fünf Monate ohne Guinness im heimischen Irish Pub, fünf Monate ohne Zusammenkommen der besten Kumpels, fünf Monate ohne den eigenen Musikkeller und dem damit verbunden Krach, fünf Monate ohne Geschwistergezicke, fünf Monate ohne einfach mal ins Auto zu steigen und ohne großartiges Planen einfach irgendwo hinzufahren (Kino, Bäcker, … Hier muss man immer Tage vorher jmd Bescheid geben, damit man mal vom Berg kommt), fünf Monate ohne mein geliebtes eigenes Bett, fünf Monate ohne Saunaabende bei mir im Keller (hier gibt es sowas zwar auch, aber das ist anders), fünf Monate ohne so vieles mehr. Das sind alles Dinge, die ich doch sehr vermisse.

Verrückt ist auch, dass ich mich nicht entscheiden kann, ob die Zeit hier für mich schnell oder langsam vergeht. Einerseits wenn ich mir denke, dass ich jetzt „nur noch“ 4/5 Monate in Kanada bleibe und dass ich schon 153 Tage hier bin, verging die Zeit wie im Flug. Auf der anderen Seite wenn ich mir überlege, was ich bereits alles hinter mir habe, genau das Gegenteil. Wenn ich mich an meine Barista-Zeit bei „Take5“ und die anschließende deprimierende langdauernde Jobsuche zurückerinnere, wird mir klar, wie viel ich hier schon gemacht habe und auch in wiefern ich mich persönlich schön verändert habe: Im Nachhinein hätte ich jetzt zum Beispiel meinen Barista-Job nicht so schnell gekündigt und den Chef einfach mal reden lassen – ich war 100 % zu sensibel. Auch dass ich mehr als 1,5 Monate bei Roots gearbeitet habe oder der Hintergedanke, dass ich seit 5 Monaten schon über meinen Bart rede und ihn seit Mitte August nicht mehr getrimmt habe, kann ich garnicht fassen. Das ist alles schon so lange her und es ist so viel passiert seit dem. Ich kann mich nur noch leicht an meinen Abflug in München erinnern und trotzdem kommt es mir vor wie gestern – Ist paradox, aber so ist es … Ganz schwer zu erklären… Am ersten Abend in Vancouver gab es Eier aus der Mikrowelle, daran kann ich mich gut errinnern – war ekelhaft.image image

(Hier sieht man sie ich 3 Tage vor Abflug und wie ich vor 3 Tagen aussah.)

Eins ist klar: Diese 5 Monate waren mit Abstand die lehrreichsten, spannendsten, lustigsten, coolsten und intensivsten Monate meines Lebens bis jetzt und ich genieße es in vollen Zügen und habe echt viel Spaß. Ich bereuhe es in keinster Weise hier her gekommen zu sein, es macht schon echt viel Spaß alles. Eines der absoluten Highlight, wo ich noch immer so unglaublich froh bin, sowas für mich entdeckt zu haben waren die OPEN MICS in Vancouver – davon werde ich in 100 Jahren noch meinen Enkeln erzählen (wenn ich mit 120 noch reden kann, sonst werden sie es halt nie erfahren oder ich schreibe ein Buch, was sie dann teuer kaufen können).

Ich lerne jeden Tag neue Leute kennen, durch OPEN MICS, Arbeit, Sessellift, Partys, … Das macht einfach Spaß. Dennoch ist es hier einsamer als in Vancouver. Dennoch besser als in Vancouver, nicht so hektisch – einfach ein ruhiges Schneeparadise. Hier in Sun Peaks muss man sich halt einfach mehr anstrengen mit Leuten in Kontakt zu kommen, ist halt einfach ein Skiort mitten in den Bergen. Aber möglich ist es allemal. Liegt wahrscheinlich auch an mir: Ich arbeite 5 mal in der Woche am Frontdesk von dem Hotel und dann 2 Mal als Kellner am Abend und habe wöchentlich 2 Tage frei. Ich möchte einfach ein bisschen Geld sammeln – und das ist in der Gastronomie gut möglich, Trinkgeld gibt es hier genug. Alles neue Erfahrungen für mich. Mit Abstand am coolsten ist, wie viel Vertrauen mir das Management hier gibt: Teilweise bin ich ganz alleine in der Früh und bin somit der ernannte Vize-Manager, zuständig für Buchungen, Arbeitspläne, Zahlungen, Anrufe, etc. An anderen Tagen aber eben auch Kellner, Housekeeper und Front Dest Agent. Das ist schon eine ganze Menge und ich freue mich, dass ich so viel Glück hatte, nach meinem „BearCountry“-Ausstieg. Das war durch die eintönige Arbeit und insozialisierende Schicht echt eine Katastrophe. Das hätte ich nicht 3 Monate ausgehalten glaube ich. Trotzdem habe ich durch diese Arbeit meinen Saison-Pass bekommen, welchen ich nicht missen will.

Das Skifahren ist mit meinen bisherigen Skifahr-Erfahrungen kaum zu vergleichen … In dieser Hinsicht schwebe ich momentan echt im siebten Himmel – ein Traum.

Um es einfach kurz abzuschließen: Canada rocks – that’s for sure … Und ich freue mich auf die nächsten 5 Monate bevor ich mich wieder auf den Heimweg begebe. Planmäßig habe ich mir gedacht, dass ich noch bis Anfang/Mitte März hier in Sun Peaks bleibe und die Berge, den Schnee und das Geld in der Gastronomie und Hotelgewerbe richtig ausnutze um dann einen ein-/ eineinhalbmonatigen Roadtrip in den Norden Kanadas anzutreten – Das wird der Hammer. Dann ist erstmal Reisen angesagt, auf nach Yukon. Aber jetzt erstmal weiter schuften :) Macht aber auch Spaß.

Das sind jetzt meine letzten Worte für dieses Mal: Ich bekomme zwar immer wieder zufällig mal mit, wer den Blog hier liest, ich würde mich aber auch sehr freuen, wenn ihr kommentiert – Ich freue mich da echt drüber – fände ich super cool

Also bis dann :) cheers Leon Halbzeitbilanz – Nach 5 Monaten Kanada weiterlesen

Nach einem Monat Knastarbeit …

Dear Readers,

nachdem ich nach einem guten Monat nächtlichem und einsamen Wäschewaschen doch irgendwann das Gefühl hatte, Knastarbeit zu vollziehen, habe ich mich entschlossen den Job zu wechseln – zum Glück.

Der Laundry-Job bei BearCountry hat mich echt nur noch genervt – ich ziehe vor allen Menschen den Hut, die auf Dauer in der Nacht arbeiten können … Das ist einfach unmenschlich, der Mensch ist eben nicht nachtaktiv und braucht AUF DAUER die Nacht zum pennen … Naja, manche können es wahrscheinlich besser, manche schlechter. Für mich war es nichts. Ich bin hier in Sun Peaks um mit Leuten in Kontakt zu kommen und bisschen was zu sehen und das war leider mit dem Job und dem damit verbundenen Schlafrhythmus schwer möglich.image

Deshalb habe ich gewechselt und hatte heute meinen ersten Arbeitstag im Heffley Boutique Inn Hotel – und ich bin bis jetzt hundsglücklich das ich gewechselt habe. Hier hat es wirklich nur Vorteile: 1. Ich arbeite an „normalen“ Zeiten am Tag; 2. Ich wohne jetzt mitten im Village von Sun Peaks und muss nicht mehr nachts um 12 Uhr 40 Minuten zur Arbeit laufen; 3. Ich bekomme mehr Geld; 4. Ich komme mit Leuten in Kontakt; 5. Trotz deutschsprachiger Manager redet man hier nur Englisch, was mich super freut, weil ich hier schließlich doch in Kanada bin; 6. Gefühltes 100% Vertrauen der Hotelleitung; …

Bereits heute am ersten Tag saß ich am Frontdesk und „musste“/durfte Buchungen und Telefonanrufe entgegen nehmen („Good afternoon. It’s Leon from the Frontdesk of HBI speaking. How can I help you?“). Davor sollte ich Units checken (R.F.I. = Ready for inspection), heißt kontrollieren ob die Housekeeper alles richtig sauber gemacht haben.  Gut Frontdesk ist natürlich schon anfangs kompliziert, aber die Hotelmanager Maritta and Manfred erklären mir alles mit Ruhe. An 3/4 Nächten in der Woche bekomme ich für die Nacht das Telefon für Notfälle, kann aber normal schlafen gehen und muss nur aufschreiben, wenn jemand anruft – und bekomme dafür meine Miete umsonst, und das ist hier im teueren Sun Peaks sau viel Wert. Bis jetzt hat noch niemand angerufen, ich hoffe ich höre das Telefon, wenn ich schlafe 😀 haha mal sehen. Die nächsten Tage werde ich sicher auch mal Housekeeping machen müssen.imageimage

Alles an sich fühle ich mich wohl und bin froh gewechselt zu haben.

See you soon,

Mounty Leon

Top Of The World

Was für ein toller Start in das neue Jahr

Gestern zum Silvesterabend war ich zwar noch ein bisschen gestresst, weil ich noch ein paar Gäste einen Hausbesuch abstatten musste, aber eigentlich selber die letzten Stunden von 2015 feiern wollte. Bis 20:30 Uhr musste ich ganz normal in der Laundry arbeiten, anschließend war ich „on call“ – ab dann gings los: Toilette auspumpen, Falschparker zurechtweisen,… Zum Glück konnte ich dann letztendlich doch in Ruhe was mit der Familie essen. Faireshalber muss man aber sagen, dass es schon Spaß macht mit den Autos, die man dann von der Firma gestellt bekommt, in dem Schnee zu fahren. Vor knapp einer Woche hatte ich Nachtschicht und es ist ein Wasseerohr gebrochen. Deshalb musste ich acht Stunden im Ort rumfahren in der Nacht – war stressig, aber auch lustig irgendwie.

Nachdem auch wir gestern in 2016 reingerutscht sind ging es heute Vormittag auf die Piste. Es war ein unglaublich schöner Abschluss-Skitag für meine Eltern, die Sonne war da, Schnee war super und es war nicht zu kalt. Auf dem Beitragsbild sind wir auf dem TopOfTheWorld.

Morgen geht es für sie wieder an den Flughafen und zurück in das grüne Deutschland.

Ich habe die Tage sehr genossen.

Jetzt gehe ich pennen. Nächtle