Zurück aus Tofino bin ich jetzt wieder in Victoria – eine Stadt in die ich mich wirklich schon fast verliebt habe.
Tofino war zwar schön und ich habe auch viele neue Leute kennen gelernt, allerdings bin ich auch wieder froh gewesen, das Nest nach einer Woche zu verlassen.
Letzte Woche ging es dann wieder zurück in das wohlbekannte HI-Victoria. Bereits bei der Ankunft wurde ich gefragt, ob ich bei dem Hostel arbeiten wolle – jedoch hatte ich echt keine Lust wieder in der Nacht die Stellung am Frontdesk zu halten, was meine Aufgabe gewesen wäre. Auf meine Frage, ob es noch andere Arbeit geben würde, bekam ich den Hochdruckreiniger in die Hand gedrückt. Für diese Knochenarbeit habe ich dann fünf Nächte zum Schlafen umsonst bekommen, was im Nachhinein echt fair war. Super cool war auch die Jamsession am Montagabend, für einen Link klickt hier. Folgend ist das Hostel abgebildet:
Trotzdem bin ich weiter auf Jobsuche gegangen, die irgendwie sehr unerfolgreich verlaufen ist. Ob es einfach Pech, persönliches Versagen oder mein Bartwurchs war, kann ich schlecht beurteilen. Das einzige was deutlich wurde ist, dass mich letztendlich niemand wollte … FAST.
Eines lauen Abends spielte ich schon total frustriert „Society“ von Eddie Vedder auf der Straße. Dadurch wurde zufällig der Manager eines anderen Hostels aufmerksam und wir kamen ins Gespräch. Dieser hat mich dann letztendlich gefragt, ob ich für ihn arbeiten wolle. Das Angebot war 20 Stunden/Woche Housekeeping, dafür umsonst wohnen und jeden Montag 60 Dollar ausgezahlt. Da ich jetzt eigentlich nicht mehr sparen, sondern nur noch für die letzten Wochen über die Runden kommen muss und noch ein bisschen was in und um Victoria besichtigen will, fand ich diesen Vorschlag gar nicht schlecht. Sofort angenommen.
Resultat: Ich hatte jetzt bereits meine ersten zwei Arbeitstage im Ocean Island Inn – bisher habe ich bestimmt 30 Toiletten und Duschen geputzt. Wirklich kein Traumjob, aber es geht schon. Nur manchmal kriegt man echt das Kotz**, zum Beispiel, wenn man die Kack* von Stellen abkratzen muss, an denen kein Mensch versteht, wie sie dahin gekommen ist. Hier ein paar Impressionen:
Ansonsten gefällt mir Victoria aber so gut. Es ist eine unglaublich schöne Stadt, nicht zu groß und nicht zu klein – einfach perfekt. Im Nachhinein regt es mich sogar ein bisschen auf, dass ich am Anfang meiner Reise so viel Zeit in Vancouver verbracht habe. Naja hatte auch seine gute Zeit, die ich auf keinen Fall missen möchte – die meisten Freunde habe ich mit Abstand in Vancity kennen gelernt.
Aber auch hier vereinsame ich nicht.
Letzte Woche Freitag war ich und ein anderes Lebewesen namens Benny auf einem Konzert von Kanadas bestem Gitarristen Jack de Keyzer. OK zugegeben – ich kannte ihn auch nicht davor, aber er ist echt Nordamerikas meist preisgekrönter Klampfen-Zupfer, was nach dem Konzert auch verständlich ist. Bob Dylan meint zu de Keyzer „If Jack de Keyzer was from Chicago, New York or LA, he’d be famous.“
Ansonsten muss ich sagen freue ich mich auf heute Abend. Dann treffe ich mich nämlich wieder mit meiner Familie. Einmal in der Woche -meistens Dienstags- gehe ich sie besuchen. Das muss sein!
Nach einem gemütlichen Pubabend habe ich morgen zwei Tage frei. Da freue ich mich schon drauf.
Grüße und bis bald,